Mai und Juni sind in der Regel die Zeit, in der der 1. Grasschnitt zur Futterwerbung bei den landwirtschaftlichen Betrieben erfolgt. In diesen Zeitraum fällt auch die Setzzeit der Rehe, in der die Kitze geboren und teilweise ins hohe Gras gelegt werden.
Da die Kitze in dem jungen Alter nicht mit einem Fluchtinstinkt ausgestattet sind, sondern sich weiter ins Gras ducken, ist es für den Fahrer, der die Mäharbeiten durchführt, so gut wie unmöglich die Kitze während des Mähens zu entdecken.
Landwirte und Jäger stellen im Bereich Freienwill in der Nacht vor den Mäharbeiten, häufig umgebaute, piepsende Rauchmelder auf die zu mähenden Felder, um die Rehe zu vergrämen. Durch die ungewohnten Geräusche nehmen die Rehe ihre Kitze aus der Mahdfläche und ungewollte Kollisionen zwischen Tier und Maschine werden häufig vermieden.
Zusätzlich werden die Flächen am Morgen des Mähenszwischen 03.30 und 08.00 Uhr von Jägern und Landwirten per Drohne mit Wärmebildkamera abgesucht. Hierbei kann die Wärmebildkamera die von den Kitzen ausströmende Körperwärme erfassen und zeigt sie auf dem Bildschirm der Drohnenbedienung andersfarbig als die Umgebung an. Helfer nehmen die von der Drohne erfassten Kitze ohne direkte Berührung auf und legen sie in einer Art umgedrehten Korb oder Kiste am Feldrand oder im Knick ab. Die zugehörige Rehricke erfasst ihr Kitz durch den Eigengeruch und ist weiterhin immer in der Nähe. Nach dem erfolgten Mähen werden die Kitze freigelassen und Ricke und Kitz finden schnell wieder zueinander. Die Fotos zeigen den Einsatz der Drohne im Bereich Hirschholm am 24.05.2023.
Durch dieses freiwillige Engagement werden schwere Verletzungen oder gar ungewollte Tötungen von Kitzen vermieden. Dies ist ein wertvoller Beitrag zu Naturschutz und dem Schutz des Fahrers, für den Verletzungen von Kitzen auch eine belastende Situation darstellt.