Nach der Voruntersuchung erfolgte im 3.Quartal 2023 die Hauptuntersuchung des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein auf der Fläche des geplanten B-Gebietes Nr. 12.
Die nahe Lage zu der Kleinsolter Kirche, deren Baudatum im Vergleich zu anderen Kirchen in der Region als recht früh eingestuft wird, hat die Vermutung seitens des Landesamtes zu Tage gebracht, dass auf der genannten Fläche mit historischen Funden zu rechnen ist. Die Voruntersuchung brachte dann auch die Gewissheit, dass dieser Bereich durch eine Hauptuntersuchung näher betrachtet werden muss.
Nachdem der humose Oberboden auf der Fläche mittels eines Baggers abgekratzt wurde, konnte man auf der hellen Fläche des Unterbodens Spuren nicht natürlichen Ursprungs ausmachen. Diese stellen sich als dunkle Flächen heraus. Neben Linien von Drainagerohrverlegungen zeigten sich dann auch die historisch bedeutsameren Funde.
Die dunklen Stellen im Unterboden haben sich dann unter anderem als Pfostenlöcher und Gruben herausgestellt und wurden im Profil beschnitten, näher untersucht und kartografiert.
In einigen Gruben wurden u.a. Lehmwurf, wahrscheinlich vom Verputz der Aussenwand und Getreidegemenge gefunden, welches noch einer näheren Untersuchung unterzogen wird, um dann das genaue Alter zu bestimmen.
Des Weiteren wurde Grauware gefunden, die die typische Gebrauchskeramik des Mittelalters und der frühen Neuzeit darstellt.
Anhand der Tiefen der Pfostengruben konnten die Archäologen die einzelnen Gruben zuordnen und verbinden und so Rückschlüsse auf mögliche Gebäudestrukturen ziehen.
Einzelne größere Gruben in Gebäudenähe dienten wahrscheinlich als Aufbewahrungsort für Nahrung und dergleichen.
Das Erscheinungsbild wird den beiden Häusertypen auf den Fotos geähnelt haben.
Es wurde außerdem der Grundriss eines größeren Ofens gefunden, leider aber keine Materialreste, die einen Rückschluss auf das Herstellungsgut erlauben.
Die Siedlung wird datiert auf das 12. Jahrhundert und es ist der erste Siedlungsfund aus dieser Zeit in Schleswig-Holstein.
Einige gefundene Gegenstände aus Metall sind zur Rekonstruktion in Schleswig und werden dort entsprechend bewertet.
Trotz der Funde steht einer zukünftigen Bebauung des Gebietes laut dem Archäologischen Landesamtes nichts im Wege. Alles Wesentliche wurde dokumentiert oder entnommen.